Rund 90 Branchenvertreter aus Deutschland, Österreich, der Schweiz, Ungarn sowie Großbritannien, Luxemburg und Frankreich diskutierten vom 16. bis zum 18. September aktuelle Herausforderungen sowie traditionelle und innovative Wege der Spirituosenproduktion.
Als wenn Konsumentenzurückhaltung, Preisdruck und Alkoholbashing nicht Herausforderung genug wären für die Spirituosenbranche, erschwerte der Spätsommer mit Dauerregen und Hochwasser manchem Branchenvertreter die Anreise zum 22. IfGB-Forum in Vösendorf bei Wien. Während benachbarte Gemeinden landunter hatten, war der Tagungsort selbst nicht betroffen. Brenner, Destillateure und Spirituosenhersteller sind krisenerprobt und so machte sich das Gros von ihnen auf den Weg.
Nach Rücksprache mit den Behörden und Partnern vor Ort, konnten Exkursion und Vorabendtreffen am Tag vor der eigentlichen Fachtagung planmäßig stattfinden. Montagnachmittag besuchten die Teilnehmer den Co-Sponsor Höhere Bundeslehranstalt und Bundesamt für Wein- und Obstbau (HBLA) Klosterneuburg, nordöstlich von Wien. Prof. Dr. Manfred Gössinger führte dort durch die Abteilung Obstverarbeitung des HBLA-Instituts für Obstbau mit seiner Versuchsbrennerei. DI Harald Scheiblhofer, erklärte den Besuchern die Abteilung Kellerwirtschaft. Anschließend fuhr eine Gruppe zum „House of Taste“ des Co-Sponsors esarom nach Rückersdorf. Die andere Gruppe vertiefte ihr in der HBLA gewonnenes Weinwissen in einer Führung durch die Weinkeller im Stift Klosterneuburg. Zum Vorabendtreffen auf Einladung von esarom kamen alle bereits angereisten Teilnehmer im Binderstadl des Stifts zusammen. Dienstag früh startete das Tagungsprogramm mit den Themenblöcken „Rahmenbedingungen der Spirituosenproduktion und -vermarktung“ sowie zu „Aromen, Hefen, Whisky und Gin“. Nach dem Vortragsprogramm ging es in die vom Hauptsponsor Lallemand Biofuels & Distilled Spirits organisierte Führung in der Ottakringer Brauerei. Zum Begrüßungsabend auf Einladung des Hauptsponsors ins Traditionslokal Mayer am Pfarrplatz waren die Teilnehmer dann komplett.
Der Mittwoch war den Themen Energieeffizienz und Nachhaltigkeit gewidmet. Außerdem gab es ermutigende Beiträge zu Einsatzmöglichkeiten Künstlicher Intelligenz und Analytik. Die Tagung klang aus mit Vorträgen zu Whisky und Rum aus Österreich und zu Obstbränden aus Österreich und Ungarn. Der zentraleuropäische Brückenschlag war gelungen, ebenso wie die Verbindung zwischen Technik und Analytik, Produktion und Regulation.
Am Ende erlebten auch jene, die wetterbedingt erst Dienstagfrüh dazu kamen, eine vollständige, Fachtagung mit anregenden Vorträgen, konstruktiven Diskussionen und viel Raum fürs Networking. VLB-Geschäftsführer Dr. Josef Fontaine dankte zum Abschied allen Beteiligten für ihren Einsatz, der die Durchführung des 22. IfGB-Forums auch unter schwierigen Bedingungen ermöglicht hat.